Düsseldorf/Recklinghausen Terrorist aus NRW hatte sieben Namen

Düsseldorf/Recklinghausen · Der in Paris Getötete wohnte in einem Asylbewerberheim in Recklinghausen.

Der am Donnerstag in Paris beim Angriff auf eine Polizeiwache erschossene mutmaßliche Islamist hat zuletzt in einem Asylbewerberheim in Recklinghausen gewohnt und sich in Deutschland im Laufe mehrerer Jahre mit sieben Identitäten aus verschiedenen arabischen Ländern und aus Georgien angemeldet. Er war der Polizei lange bekannt, wie das Landeskriminalamt (LKA) gestern bekanntgab. Bisher gibt es aber keine Hinweise darauf, dass er die Attacke am Jahrestag des Anschlags auf das Satiremagazin "Charlie Hebdo", bei der er ein Fleischerbeil und die Attrappe eines Sprengstoffgürtels dabei hatte, auf Befehl einer Terrororganisation wie dem IS verübt habe. Allerdings sucht die 60-köpfige Ermittlerkommission nach genau solchen Hinweisen. In Deutschland hatte der Mann bereits eine einmonatige Haftstrafe abgesessen. Konkret nachgewiesen worden waren ihm in der Vergangenheit Diebstahlsdelikte und ein Verstoß gegen das Rauschgiftgesetz. Den Behörden war er auch aufgefallen, weil er einmal einen Obdachlosen angegriffen hatte. Zudem belästigte er in einer Kölner Diskothek eine Frau. Außerdem wurde gegen ihn wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz ermittelt, doch fand man bei ihm nur eine Gaspistole. Im Asylbewerberheim, in dem er lebte, hatte der vermutlich aus Tunesien stammende Mann Symbole der Terrororganisation IS an Wände gemalt. Die Polizei geht davon aus, dass der zwischen 20 und 25 Jahren alte Mann (so die Angabe bei seinen verschiedenen Anmeldungen) zur Jahreswende in Paris war. Nicht erklären konnte das LKA, warum der mutmaßliche Islamist seine Anträge unter verschiedenen Namen stellen konnte, wo er doch in einer Straftäterdatei inklusive Fingerabdruck erfasst war.

(RP)
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