Persönlich Tegla Loroupe . . . ist die schwarze Mutter Teresa

Vor 21 Jahren wurde Tegla Loroupe mit dieser Zeit berühmt: zwei Stunden, 27 Minuten und 37 Sekunden. So schnell lief die damals 21-jährige Kenianerin bei ihrem allerersten New-York-Marathon und damit allen davon. Sie war die erste Afrikanerin, die das Rennen auf der 42,2 Kilometer langen Strecke durch alle fünf Stadtbezirke - Staten Island, Brooklyn, Queens, Bronx und Manhattan - gewann. Dem Durchbruch in New York folgten Siege unter anderen in London, Hongkong, Berlin und Rom. Loroupe wurde Weltmeisterin und lief Weltbestzeiten. Jetzt kehrte sie zurück in die Stadt, in der ihre internationale Karriere begann. Beim diesjährigen New York Marathon wurde Loroupe einmal mehr geehrt. Allerdings nicht für ihre sportlichen Erfolge, sondern für ihr soziales Engagement. Denn die 1,55 Meter große Sportlerin, die zeitweise in Detmold lebte, kehrte nach ihren Erfolgen stets nach Kenia zurück und investierte Preisgelder in Entwicklungsprojekte. Zumindest jene Gelder, die das Detmolder Finanzamt nicht für sich beanspruchte. Zwischenzeitlich ermittelte der Fiskus gegen Loroupe.

Mutter Teresa - einprägsame Zitate
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In Kenia kämpft Loroupe gegen Armut, Hunger, Viehdiebstahl, Aids und die Genitalverstümmelung von Mädchen. In Konfliktgebieten organisiert sie Friedensläufe. Krieger von verfeindeten Stämmen treten dabei an. Zur Teilnahme müssen sie sich von ihren Schnellfeuergewehren trennen.

Loroupe selbst wuchs mit 24 Geschwistern auf. Ihr Vater hatte vier Frauen und kein Verständnis für die Lust seiner Tochter am Laufen, erzählte sie der Deutschen Presse-Agentur. Zehn Kilometer sei sie jeden Morgen zum Unterricht gerannt. Vor einigen Jahren nun hat die heute 42-Jährige in ihrem Heimatort Kapenguria ein Internat für 300 Waisenkinder errichtet. Dort lernen frühere Kindersoldaten aus dem Süd-Sudan, Uganda und Kenia gemeinsam in einem Klassenzimmer.

Klas Libuda

(RP)
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