Moskau/Damaskus Tausende in Aleppo eingekesselt

Moskau/Damaskus · In der nordsyrischen Stadt Aleppo haben syrische Regierungstruppen nach Angaben aus Militärkreisen einen Versuch der Rebellen abgewehrt, den Belagerungsring um die umkämpfte Stadt zu durchbrechen. Die Aufständischen hatten ihre Offensive am Sonntag gestartet. Aktivisten aus dem Lager der Regierungsgegner erklärten, die heftigen Kämpfe dauerten an. Die Regierungstruppen hatten die Rebellenviertel Mitte Juli komplett von der Außenwelt abgeschnitten, um Kämpfer und Zivilisten dort zur Aufgabe zu bringen. In Aleppo sind nach wie vor 300.000 Menschen in Rebellengegenden eingeschlossen. Der UN-Sondergesandte Staffan de Mistura warnte, dass ihnen innerhalb von drei Wochen Essen und Wasser ausgehen könnten. Das russische und das syrische Militär richteten in den vergangenen Tagen Sicherheitskorridore ein.

Syrien: Schwere Kämpfe um Aleppo
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Syrien: Schwere Kämpfe um Aleppo

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Gestern wurden beim Abschuss eines russischen Transporthubschraubers in Syrien alle fünf Insassen getötet. Die drei Besatzungsmitglieder und zwei Offiziere hätten noch versucht, den Hubschrauber von möglichen weiteren Opfern am Boden wegzusteuern, erklärte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Zu dem Hubschrauber-Abschuss kam es nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums in der Provinz Idlib, nachdem der Helikopter vom Typ Mi-8 Hilfsgüter in die nordsyrische Stadt Aleppo geliefert und sich auf dem Rückweg zur russischen Basis befunden hatte. Wer für den Abschuss verantwortlich ist, wurde gestern noch nicht bekannt.

Für Russland ist es der blutigste Zwischenfall, seit es in den Konflikt involviert ist. Die Provinz Idlib wird dominiert vom radikalislamischen Rebellenbündnis Dschaisch al Fatah, das vom bisherigen syrischen Al-Kaida-Ableger, der Nusra-Front, angeführt wird.

(ap)
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