Persönlich Susanne Klatten . . . bleibt die reichste Deutsche

Sie sind so etwas wie die Buddenbrooks der Moderne. Nurdass das Vermögen von Susanne Klatten und ihrem Bruder Stefan Quandt so groß ist, wie es im 20. Jahrhundert undenkbar gewesen wäre: 30 Milliarden Euro. Auf diese Zahl kommt zumindest das "Manager Magazin" in seinem jüngsten Ranking. Klatten und Quandt verweisen damit die Kaffee-Dynastie Reimann (Douwe Egberts, Wella) sowie Georg und Maria-Elisabeth Schaeffler, Eigentümer des gleichnamigen Autozulieferers, auf die Plätze.

Wie einst die Buddenbrooks ,so halten auch die Quandts auf hanseatische Zurückhaltung: Nicht viele, die Susanne Klatten, 54, auf der Straße begegnen, erkennen sie auch.

Wie schlecht es ausgehen kann, wenn eine wie Klatten ausnahmsweise einmal unvorsichtig ist, wurde 2008 publik. Da hatte sie sich in einem Tiroler Wellnesstempel auf eine Affäre mit dem Schweizer Gigolo Helg Sgarbi eingelassen - und wurde von ihm prompt erpresst. 14 Millionen Euro wollte er wenig später von der BMW-Erbin haben, damit er keine kompromittierenden Aufnahmen veröffentlicht. Sie tut das einzig Richtige, geht in die Offensive und zeigt den Betrüger an. Er wird später zu einer Haftstrafe verurteilt.

Als 20-Jährige schon erbte Klatten zusammen mit der Mutter und ihrem Bruder das Vermögen ihres Vaters Herbert Quandt, darunter die BMW-Anteile. Bis dahin hatte sie so normal wie möglich aufwachsen sollen. Dazu gehörte nach ihrem BWL-Studium auch ein Praktikum bei BMW, unter dem Pseudonym "Susanne Kant". Dass sie ausgerechnet in dieser Zeit ihren späteren Ehemann Jan Klatten kennenlernte, ist wohl kein Zufall. Mit ihm hat sie heute drei Kinder.

Und noch etwas verbindet die Quandts mit ihrem literarischen Vorbild aus dem Norden: Auch Klatten und ihr Bruder wollen den Beweis antreten, dass sie nicht nur Erben sind. Sondern erfolgreiche Unternehmer.

(RP)
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