Strafe für Stalker

Die Reform für eine bessere Verfolgung von Stalkern und mehr Schutz für die Opfer ist überfällig. Bislang mussten die Opfer erst so verzweifelt sein, dass sie beispielsweise den Arbeitsplatz oder den Wohnort wechselten. Erst dann konnten die Täter bestraft werden. Damit waren die Täter besser geschützt als die Opfer.

Was Stalking mit einem Menschen macht, darf man nicht unterschätzen. Viele Opfer leiden über Jahre unter Angstzuständen - auch wenn die konkreten Attacken schon aufgehört haben. Stalker legen es darauf an, Macht über das Leben ihrer Opfer zu bekommen. Es war also ein untragbarer Zustand, dass es von den Nerven des Opfers abhing, ob ein Täter bestraft werden konnte oder nicht.

Diese Gesetzeslücke wird nun geschlossen. Vielen Betroffenen wird das helfen. Doch vor dem Hintergrund, dass die geschätzte Dunkelziffer von Stalking-Opfern die Zahl der polizeilich erfassten Fälle um ein Vielfaches übersteigt, ist die Neuregelung auch nur ein kleiner Schritt für die Bewältigung eines großen Problems.

(qua)
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