Kluge Entscheidung des Bundestags

Die langjährige Debatte um die Sterbehilfe in Deutschland hat viele positive Effekte erzielt: Die Gesellschaft setzte sich breit in den Medien und in öffentlichen Diskussionsveranstaltungen mit dem sonst oft tabuisierten Thema Sterben auseinander. In einer alternden Gesellschaft ist die Beschäftigung mit diesem existenziellen Thema unerlässlich.

Auch die in dieser Woche vom Bundestag beschlossene bessere Versorgung von Sterbenskranken durch die Aufwertung der Palliativmedizin ist eine positive Auswirkung der Debatte. Die Abgeordneten, gleich welche Haltung sie zur Sterbehilfe haben, wollten das Zeichen setzen, dass ein Leben mit Krankheit erträglich gestaltet werden kann.

Schließlich stand am Ende der Debatte eine kluge Entscheidung des Bundestags. Von dem Gesetzentwurf geht das klare gesellschaftspolitische Signal aus, dass die Hilfe zur Selbsttötung keine Lösung ist, um mit schwerer Krankheit umzugehen. Zugleich bleibt ein kleiner Spielraum für Angehörige und auch für Ärzte, todkranken Menschen in Ausnahme-Fällen zu helfen und deren Leid zu verkürzen. Mehr Toleranz gegenüber der Sterbehilfe darf es aber nicht geben.

(qua)
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