SPD in der Existenzkrise

Die schlechten Umfragewerte der SPD verhalten sich wie ein resistenter Keim. Gleichgültig, welches Mittel die Partei sich und ihren möglichen Wählern verabreicht, es hilft nichts. Im Gegenteil: Die Lage verschlimmert sich weiter.

Die SPD hat das strategische Problem, dass sie keine überzeugende Antwort auf die Frage geben kann, wozu sie gebraucht wird. Wer für ein "Weiter so" ist, wählt die CDU. Wer dagegen ist, hat links und rechts mit Linkspartei und AfD reichlich Auswahl, seinen Protest zu bekunden. Nun argumentieren die Sozialdemokraten, sie seien der Motor und das Korrektiv für die Union - als Zukunftsperspektive sieht der Wähler das aber nicht. Auch die Hinweise der SPD, wonach sie Mindestlohn, Rente ab 63, Frauenquote und vieles mehr durchgesetzt haben, sind korrekt, für die nächste Wahl aber nicht entscheidend.

Die chaotische Debatte um die Kanzlerkandidatur für 2017 droht die Talfahrt der SPD zu beschleunigen. Ein Anfang für ein Wiedererstarken wäre es, wenn die Genossen ihrem eigenen Parteichef zur Abwechslung mal den Rücken stärken würden.

(qua)
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