Washington Sonderermittler prüft Trump-Affäre

Washington · Die Russland-Kontakte des US-Präsidenten werden nun genau untersucht.

US-Präsident Donald Trump hat sein Justizministerium wegen der Ernennung eines Sondermittlers zur Russland-Affäre attackiert. Es handle sich um "die größte Hexenjagd auf einen Politiker in der amerikanischen Geschichte", twitterte Trump. Das Justizministerium hatte Ex-FBI-Chef Robert Mueller mit der Untersuchung möglicher Kontakte von Trumps Wahlkampfmannschaft nach Russland beauftragt und das Weiße Haus erst im Anschluss darüber informiert. Beide Parteien im Kongress begrüßten den Schritt. Der 72-jährige Mueller hat als Sonderermittler alle Befugnisse eines US-Staatsanwalts.

Zwischen Trumps Wahlkampfberatern und Personen mit Verbindungen zur russischen Führung hat Insidern zufolge ein engerer Austausch bestanden als bislang bekannt. Zwischen April und November 2016 habe es in mindestens 18 Fällen Telefonate, E-Mails und Text-Botschaften gegeben, sagten US-Regierungsvertreter der Nachrichtenagentur Reuters. Der Fraktionschef der Republikaner im US-Abgeordnetenhaus, Kevin McCarthy, soll laut "Washington Post" die Vermutung geäußert haben, Trumps Wahlkampf werde aus Russland bezahlt. "Es gibt zwei Leute, von denen ich glaube, dass sie von Putin bezahlt werden", zitiert die Zeitung McCarthy vom 15. Juni 2016. "Trump und Rohrabacher." Dana Rohrabacher ist ein Republikaner aus Kalifornien, der sich wiederholt positiv über Russland und Präsident Wladimir Putin geäußert hatte.

Bei Investoren wachsen die Zweifel, ob Trump seine Steuersenkungs- und Investitionspläne noch durchsetzen kann. Die Kurse der US-Aktien fielen deutlich. Das Chaos um Trump hat auch Anleger am deutschen Aktienmarkt vergrault. Der Dax fiel gestern kurzzeitig unter die Marke von 12.500 Punkten.

(RP)
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