Smog in Peking

Die Chinesen nehmen es mit Humor, dass sie in ihrer Hauptstadt kaum die Hand vor ihren Augen sehen können, weil die Luft derart verschmutzt ist. Das erinnert fast an Smog-Alarm im Ruhrgebiet vor 40 Jahren. Immerhin ist jetzt der Himmel über der Ruhr wieder blau. Davon sind Peking und andere chinesische Städte weit entfernt.

Das zeigt, dass die Umweltprobleme vor allem in den neu industrialisierten Ländern wieder deutlich zunehmen. Auch in Delhi, Schanghai oder Sao Paulo ist die Luft oft zum Schneiden. Insbesondere die Länder mit hohem Wirtschaftswachstum tun zu wenig für ihre Umwelt. Erst kommt das Fressen, dann die Moral.

Das wirft auch ein Licht auf die Verhandlungen in Paris zum globalen Klimaschutz. Länder wie China, Indien und Brasilien tun sich schwer, den Einsatz fossiler Brennstoffe wie Kohle oder Gas zu reduzieren. Doch es wird Zeit umzudenken, im Umweltschutz vor Ort wie in der Klimapolitik. Es ist richtig, dass die Industrieländer vorausgehen. Aber wenn die Schwellenländer nicht folgen, erstickt der Planet.

(kes)
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