Schulz als SPD-Risiko

Martin Schulz wird die bundespolitische Wahrnehmbarkeit der SPD verstärken. So viel steht fest. Ob er seiner Partei auch helfen wird, ihr Dauerumfragetief zu beenden, ist zweifelhaft. Schulz ist SPD-Parteichef Gabriel in vielem ähnlich: Beide können gut volksnah und pointiert reden, sie reagieren beide häufig emotional und gehen öffentlich ausgetragenen Konflikten nicht aus dem Weg. Für einen Wahlkampf sind das sehr nützliche Eigenschaften.

Doch die Personalie ist mit Risiken behaftet. Der Sozialdemokrat kommt als profilierter Vertreter der Europäischen Union in die Bundespolitik. Eben dieser EU stehen immer mehr Bürger skeptisch gegenüber. Die AfD bejubelte schon die Entscheidung: Schulz werde ihr die Wähler in die Arme treiben.

Für das Innenleben der SPD droht der Entschluss zu einer Belastung zu werden. Denn bislang ist völlig unklar, welche Position das politische Alphatier Schulz im Wahlkampf einnehmen soll. In der Partei hat die Spaltung in ein Schulz- und in ein Gabriel-Lager längst begonnen. Das ist gefährlich.

(qua)
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