Bremen Schüler zählten falsch: Wahl in Bremen wird korrigiert

Bremen · Weil Schüler falsche Stimmenzahlen ins System eingaben, muss das Ergebnis der Bremer Bürgerschaftswahl vom Mai korrigiert werden. Das Verwaltungsgericht Bremen monierte nach Medienberichten massive Ungereimtheiten in der Stadt Bremerhaven, die zum Bundesland Bremen gehört. Alle dort abgegebenen Stimmen wurden offenbar (bis auf einen Wahlleiter) von Gymnasiasten ausgezählt; in einem Drittel der Wahlbezirke soll es Zählfehler, in der Hälfte Formfehler gegeben haben.

Die Folgen sind gravierend: In der Bremischen Bürgerschaft verliert nun die SPD, die stärkste Fraktion, einen Sitz, der an die AfD fällt. Die rot-grüne Koalition hat damit nur noch drei Stimmen Vorsprung vor der Opposition aus CDU, FDP, AfD und der rechtspopulistischen Wählervereinigung "Bürger in Wut". Die AfD hatte das Ergebnis angefochten.

Die auszählenden Gymnasiasten in Bremerhaven seien zwischen 16 und 18 Jahre alt gewesen, hieß es. Offenbar wurden bestimmte Stimmenzahlen auch ohne jede Grundlage eingegeben. Das Gericht habe festgestellt, dass mindestens 110 Stimmzettel zulasten der AfD falsch erfasst worden seien und die Partei deshalb in Bremerhaven ein weiteres Mandat errungen habe.

(RP)
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