Persönlich Roger Jimenez . . . feiert Massaker von Orlando

Ein Hassprediger muss nicht immer aus salafistischen Kreisen kommen - auch in vermeintlich christlichen Gefilden finden sich zuweilen Extremfälle. Zum Beispiel Pastor Roger Jimenez aus Sacramento: Der kalifornische Geistliche hat mit einer Predigt zum Massaker von Orlando landesweite Empörung ausgelöst.

Ein Video, das in US-Medien und den sozialen Netzwerken rauf und runter läuft, zeigt Jimenez, wie er die 49 Opfer aus dem Schwulenclub Pulse als "Sodomiten" und "Sexualverbrecher" beschimpft - während seiner sonntäglichen Predigt in der Verity-Baptistenkirche in Sacramento. "Das hilft der Gesellschaft. Orlando ist nun ein bisschen sicherer", so der Pastor. Die wahre Tragödie sei, dass nicht mehr von ihnen gestorben seien. Schließlich sei es Gottes Wille, dass "solche Leute" mit dem Tod bestraft würden. Er rufe niemanden auf, Homosexuelle zu töten, aber eine "rechtschaffene" Regierung würde sie alle vor ein Erschießungskommando stellen und ihnen "die Hirne wegblasen", so Jimenez.

Der in Venezuela geborene Jimenez kam als Kleinkind mit seinen Eltern in die USA, fand nach eigenen Angaben mit vier Jahren zu Gott. Er ist seit 2004 mit Joann Jimenez verheiratet, mit der er zwei Söhne und zwei Töchter hat, die er bilderbuchreif auf der Internetseite der Gemeinde präsentiert. Ebenso wie die Mitschnitte seiner Predigten der vergangenen zehn Jahren, denen es nicht nur technisch an Qualität mangeln. Jimenez predigt schnell, laut und schrill - zum Beispiel darüber, wie man Kinder am besten schlägt: nicht zu hart, aber auch nicht zu sanft, "wenn sie nicht weinen, waren Sie nicht gut!", erklärt der Pastor in einer Predigt 2015. Über seine jüngsten Worte entrüsten sich etliche im Internet, fordern in einer Petition, dass Menschen wie er keine Kirchen mehr betreten. Jimenez selbst sieht keinen Grund zur Reue. In Lokalmedien bekräftigte er seine Meinung: Diese Leute hätten den Tod verdient.

(RP)
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