Renten-Last für Enkel

Die Koalitionsspitzen haben zentrale Rentenfragen nicht beantworten können. Damit droht die Rente zum Wahlkampfthema zu werden, was die Kanzlerin und auch Ministerin Nahles mit Recht verhindern wollten. Ein Überbietungswettbewerb der Parteien bei der Rente kann für wachsenden Unmut sorgen, wenn nämlich Wünsche geweckt werden, die dann aus Kosten- oder Systemgründen nicht befriedigt werden können.

Das Rentenniveau dauerhaft bei 46 Prozent des Durchschnittslohns zu halten, würde angesichts der Alterung sehr teuer. Aus Beitrags- und Steuermitteln würden 2045 nach einer überschlägigen Schätzung rund 35 Milliarden Euro mehr fällig, die überwiegend die viel zu wenigen Enkel der riesigen Babyboomer-Generation schultern müssten. Das wie Nahles generationengerecht zu nennen, ist zynisch. Die Union hat gut daran getan, hier Stopp zu sagen.

Die Koalition einigte sich immerhin auf die schrittweise Angleichung der Ost-Renten ans Westniveau und die Anhebung der Erwerbsminderungsrenten. Beides durfte nicht länger aufgeschoben werden.

(mar)
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