Reagan gegen Roosevelt

In den wirtschaftspolitischen Ansätzen liegen Demokraten und Republikaner in den USA traditionell meilenweit auseinander. Doch in diesem Wahlkampf klafft der Graben noch ein wenig tiefer als sonst. Das liegt mindestens so sehr an Hillary Clinton, die programmatisch weit nach links gerutscht ist, wie an Donald Trump, der die Reagan-Jahre und den Rückzug des Staates beschwört. Trumps Konzept bleibt allerdings vage. Sicher ist nur, dass er die Steuern drastisch senken will, wobei er sich über die Gegenfinanzierung vornehm ausschweigt. Aber auch Clintons Pläne für umfangreiche Investitionsprogramme à la Roosevelt würden kräftig Geld kosten. Beides können sich die bereits hoch verschuldeten USA eigentlich nicht leisten.

Einig sind sich beide Kandidaten in der Absicht, das Land wieder stärker abzuschotten. Sowohl Trump als auch Clinton predigen Protektionismus. Er redet von Mauern und Strafzöllen. Sie will Freihandelsabkommen, die sie einst glühend befürwortet hat, kippen. Amerika igelt sich ein, egal wer diese Wahl gewinnt. Das ist keine gute Nachricht für uns.

(RP)
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