Persönlich Rainer Wendt . . . behält seine weiße Weste

Von Anfang an meinte der Bundesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft und Berufslautsprecher, einer Kampagne gegen sich ausgesetzt zu sein. Initiiert von angeblichen Neidern, die ihm seinen Erfolg nicht gönnten und ihn mit gezielten Unwahrheiten in Misskredit bringen wollten. Für Rainer Wendt stand immer fest: Rainer Wendt hat eine weiße Weste.

Juristisch gesehen hat der gebürtige Duisburger damit wohl auch recht. Dass er jahrelang aus Steuermitteln bezahlt worden ist, ohne als Polizist gearbeitet zu haben, dürfte strafrechtlich ohne Folgen bleiben. Nachdem schon die Staatsanwaltschaft keinen Ermittlungsgrund gesehen hatte, gab gestern auch die Landesregierung bekannt, dass sie dafür keinen Ansatz sehe. Auch dass Wendt möglicherweise Nebeneinkünfte verschwiegen hat, sei nicht strafbar. Der Ministeriumsbericht der CDU-geführten Landesregierung wäscht CDU-Mitglied Wendt sauber von jeglicher Schuld. Wendt, der nächste Woche seinen 61. Geburtstag feiert, scheint seinen Kopf aus der Schlinge gezogen zu haben.

Nach allem, was man so hört, versucht er nun hinter den Kulissen mit denjenigen abzurechnen, die nicht hinter ihm standen, die gegen ihn vergeblich versuchten zu putschen. Die Ellbogen-Mentalität dafür und für den Job als Gewerkschafter hat er seit Kindesbeinen. Die einfachen, aber nicht schlechten Verhältnisse, aus denen er kommt, haben ihn geprägt. Im Duisburger Arbeiterviertel Meiderich, in dem er groß wurde, bekam er nichts geschenkt. Er wuchs mit sieben Geschwistern auf; die Mutter war alleinerziehend. Schon als Kind - wie später als Gewerkschafter - war er einer, der sich kümmerte, wenn jemand Probleme hatte. Schon mit 16 Jahren ging er zur Polizei. Tagsüber fuhr er Streife, abends holte er sein Abitur nach. Er war fleißig, ehrgeizig und clever. Eigenschaften, die ihm bis heute zugeschrieben werden - und ihm jetzt halfen, nicht gestürzt zu werden.

(RP)
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