Moskau Putin freut sich auf Trump

Moskau · Mit dem künftigen US-Präsidenten wolle er vor allem den Terrorismus bekämpfen.

Russlands Präsident Wladimir Putin hat in seiner Rede zur Lage der Nation die Friedfertigkeit seiner Außenpolitik beteuert. "Wir wollen keine Konfrontation", versicherte Putin gestern vor Politikern und Unternehmern in einem in weißem Marmor gehaltenen Saal des Kreml. "Ausländische Kollegen" sähen sein Land als Feind, aber Russland suche nicht nach Feinden. "Wir brauchen Freunde", sagte Putin. "Aber wir werden keinerlei Verletzung und Missachtung unserer Interessen zulassen." Putin beklagte, Russland sei in den vergangenen Jahren vom Ausland mit allen Mitteln unter Druck gesetzt worden, etwa mit dem "Mythos einer russischen Aggression, Vorwürfen der Einmischung in Wahlen bis hin zur Verfolgung unserer Athleten". Mit Letzterem spielte der Präsident auf die Dopingvorwürfe gegen russische Sportler an.

Auch zum künftigen US-Präsidenten äußerte sich Putin. Er freue sich auf bessere Beziehungen zu den USA, wenn Donald Trump im Januar sein Amt im Weißen Haus antrete. "Wir sind zur Zusammenarbeit bereit", sagte Putin. "Es ist wichtig, unsere bilateralen Bindungen zu normalisieren und auf der Basis von Ebenbürtigkeit und gegenseitigem Vorteil zu entwickeln." Russland und die USA hätten eine gemeinsame Verantwortung für globale Sicherheit und Stabilität sowie für die Nichtweiterverbreitung von Kernwaffen. Er hoffe auch auf gemeinsame Anstrengungen im Kampf gegen den internationalen Terrorismus.

Den größten Teil seiner Rede widmete Putin den wirtschaftlichen und sozialen Problemen Russlands. Er verwies auf Anzeichen für eine wirtschaftliche Erholung. Russlands Wirtschaft war 2015 angesichts fallender Ölpreise und westlicher Sanktionen um 3,7 Prozent geschrumpft. Die Rezession setzte sich in diesem Jahr fort.

(ap)
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