Problemkonzern VW

Für den neuen VW-Chef Matthias Müller kann es nur eine kleine Erleichterung sein, dass der Konzern im ersten Halbjahr wieder mehr Autos als Toyota verkaufte: Die Dieselaffäre belastet Image und Gewinne weiter - noch gestern kündigte ein US-Pensionsfonds eine neue Klage an. In den USA, dem mit China wichtigsten Automarkt der Welt, bleibt VW schwach aufgestellt. Da ist es nur ein kleiner Trost, dass billiges Geld in Europa die Kauflust der Bürger ankurbelt. Die zu niedrigen Gewinne beim Kerngeschäft unter der Marke VW sind bedrückend. Folge: Der Konzern ist an der Börse nur 65 Milliarden Euro wert, Toyota kommt auf 170 Milliarden Euro bei etwas niedrigerer Verkaufszahl.

Was muss passieren? Die Mitarbeiter müssen weitere Einschnitte hinnehmen: In nur wenigen Konzernen Deutschlands wird besser bezahlt als beim halbstaatlichen Konzern aus Wolfsburg, das ist riskant. Das gesparte Geld muss uneingeschränkt in die Entwicklung elektrischer Autos und digitaler Mobilität investiert werden. Nur so kann einer der wichtigsten Pfeiler von Deutschlands Wirtschaft wieder erstarken.

(RP)
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