Preiswerter Atom-Deal

Nach außen geben sich die Atomkonzerne unzufrieden, intern knallen bei ihnen die Sektkorken: Die Unternehmen kaufen sich mit lediglich 23 Milliarden Euro für immer frei von dem völlig unkalkulierbaren Kostenrisiko der Atommüll-Lagerung. Mit diesem Fass ohne Boden werden bald nur noch die Steuerzahler zu kämpfen haben. Dabei hat der Staat die Atomkraft, an der die Konzerne jahrzehntelang glänzend verdienten, bereits hochsubventioniert, etwa indem die Atom-Rückstellungen der Konzerne steuerfrei blieben. Was von diesem lukrativen Geschäft auf Kosten der Allgemeinheit wirklich zu halten ist, verrieten gestern die Anleger: Die Kurse von Eon und Co. schnellten in die Höhe.

Trotz des zu geringen Preises ist der von der Expertenkommission um Trittin vorgeschlagene Weg über einen staatlichen Atomfonds, der die Atommüll-Lagerung managt, der richtige - er kommt nur viel zu spät. Hätte sich die Politik früher dafür entschieden, hätte sie nicht nur viel Steuergeld sparen, sondern auch mehr Geld von den Konzernen bekommen können, die heute angeschlagener sind als früher.

(mar)
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