Paris Paris rüstet sich für die UN-Klimakonferenz

Paris · Ab heute werden in der französischen Hauptstadt 150 Staats- und Regierungschefs zum Klimagipfel erwartet.

Zwölf Tage bleiben den Delegierten auf dem UN-Klimagipfel in Paris, um ein neues Abkommen zu verabschieden, das alle Staaten zum Klimaschutz verpflichten und 2020 das Kyoto-Protokoll ablösen soll. Für Deutschland reisen zu den Verhandlungen Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD), Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD), Landwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) und Entwicklungshilfeminister Gerd Müller (CSU) an. An der Eröffnung heute nimmt auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) teil.

Rund 11.000 Soldaten und Polizisten sind für die Klimakonferenz im Einsatz. Nach den Anschlägen in Paris hatte Frankreich am 13. November wieder Grenzkontrollen eingeführt, um mögliche Störer, aber auch potenzielle Attentäter abzufangen. Durch den Ausnahmezustand, der seit den Anschlägen gilt, sind auch Kundgebungen verboten. Trotz des Verbots demonstrierten gestern Tausende Umweltschützer in Paris. Die französische Polizei bezifferte ihre Zahl auf 4500, Veranstalter gaben 10.000 Teilnehmer an.

Ob die Verhandlungen in Paris Erfolg haben werden, bleibt abzuwarten. In jedem Fall garantiert der Konferenzrahmen, dass es nicht wie in Kopenhagen 2009 am Schluss zu nächtelangen Verhandlungen ohne Ergebnis kommt. Denn die Delegationen haben einen Entwurf als Verhandlungsgrundlage, der nur 50 Seiten umfasst. In Kopenhagen waren es noch 300. Außerdem haben fast alle der 195 teilnehmenden Staaten schon im Vorfeld ihre Klimaziele veröffentlicht. Ein Knackpunkt könnten die Finanzhilfen für Entwicklungs- und Schwellenländer sein, welche die Länder benötigen, um die Klimaziele vor Ort umzusetzen. Vorgesehen sind 100 Milliarden Dollar jährlich ab 2020. Bisher gibt es allerdings nur Zusagen über rund 60 Milliarden Dollar.

Das neue Klimaabkommen soll 2020 in Kraft treten und das Kyoto-Protokoll ablösen. Mehrere Länder, darunter auch Deutschland, bestehen darauf, die Klimaziele danach im Fünf-Jahres-Rhythmus zu überprüfen.

(RP)
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