Ministerium erarbeitet Erlass Medienkunde soll Pflicht an Schulen in NRW werden

Düsseldorf · Medienkunde soll in NRW zum Pflichtprogramm an Schulen werden. Schulministerin Gebauer bereitet nach Informationen unserer Redaktion einen entsprechenden Erlass vor. Jede Schule solle bis 2021 ein fächerübergreifendes Konzept entwickeln.

 NRWs Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP).

NRWs Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP).

Foto: dpa, mku exa

An ein separates Schulfach sei vorerst aber nicht gedacht, hieß es im Schulministerium. Grundlage seien verbindliche Standards, wie sie der Medienkompetenzrahmen vorgebe. Bisher war die Vermittlung von Medienkunde nicht landesweit verbindlich.

Mit dem Erlass setzt Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) eine Idee der Kultusministerkonferenz aus dem Jahr 2016 um. Die rot-grüne Vorgängerregierung hatte die Voraussetzungen mit dem sogenannten Medienpass geschaffen, der unter anderem den kritischen Umgang mit Medien lehren soll und nun erweitert wird.

Auch die Lehrer sollen besser geschult werden

Wann der neue Erlass kommt, stehe noch nicht fest, hieß es im Ministerium weiter. Ziel sei es, neben den Lehrplänen auch die Lehrerausbildung zu überarbeiten sowie die Schulleitungen weiterzuqualifizieren. Künftig werde Medienkunde in allen Fächern und Schulen eine Rolle spielen. "Lehrer und Schüler sollen in die Lage versetzt werden, mit modernen digitalen Medien umzugehen und sie im Unterricht zu nutzen", sagte ein Ministeriumssprecher. Überdies arbeitet das Schulministerium dem Vernehmen nach an einer umfassenden Digitalisierungsstrategie.

Eltern- und Lehrerverbände begrüßen grundsätzlich den Plan der Schulministerin. "Es ist sinnvoll, ein verbindliches Medienkonzept zu haben", sagte Maike Finnern, Landesvorstand der Gewerkschaft GEW NRW. Eine bessere Ausstattung der Schulen müsse damit aber auch einhergehen. Oft hapere es schon am W-Lan.

Ähnlich äußerte sich der Chef der Lehrergewerkschaft VBE in NRW, Stefan Behlau: "Medienkompetenz ist eine der wichtigsten Schlüsselkompetenzen unserer Zeit." Es müssten aber auch genug Ressourcen zur Verfügung gestellt werden. Dieter Cohnen, Vorstand der Landeselternschaft der Gymnasien, mahnte, die gedruckten Medien einzubeziehen.

(kib)
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