Stichwort No-brain-Area

Es klingt schon hipper, von "No-go-Areas" zu sprechen als von "rechtsfreien Räumen". Dabei ist der Begriff in etwa so modern wie der Knicks. Schon 1865 sagten US-Jugendliche "no-go", wenn sie "kaputt" meinten.

Die entsprechende Area hat ihren Ursprung in der Militärsprache: No-go-Areas waren im Vietnamkrieg die gegnerischen Gebiete. In Deutschland waren damit noch 2006 Gegenden gemeint, die von Fremdenfeinden unsicher gemacht wurden. Wer heute von No-go-Areas spricht, meint Straßenzüge, in denen kriminelle Banden regieren. Verständlich, dass NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) davon nichts wissen will. Die Landtagsdebatte darum habe bei ihm den Eindruck einer No-brain-Area ("Kein-Hirn-Gebiet") hinterlassen, sagte er. Die Opposition fordert eine Entschuldigung. kib

(RP)
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