Washington Neue Details zu Kennedy-Attentat erwartet

Washington · Bisher geheim gehaltene Dokumente zur Ermordung des US-Präsidenten sollen veröffentlicht werden.

Nicht nur Verschwörungstheoretiker sind gespannt. Nach jahrzehntelanger Geheimhaltung sollen auch die letzten "JFK Files" veröffentlicht werden - Zehntausende Seiten geheimer Dokumente, die sich um die Ermordung von US-Präsident John F. Kennedy am 22. November 1963 drehen. Eine dafür vom Kongress gesetzte 25-jährige Frist läuft am Donnerstag aus. Nach Medienberichten über Bemühungen vor allem des Geheimdienstes CIA, einen Teil der Papiere weiter zurückzuhalten, ließ Präsident Donald Trump am Samstag wissen, dass er die Veröffentlichung der "JFK Files" wohl nicht stoppen werde. Er glaube, dass dies im Sinne "voller Transparenz" das Richtige sei - es sei denn, Behörden machten überzeugend nationale Sicherheitsbelange geltend, sagte ein Regierungsbeamter. Trump wäre der Einzige, der die Veröffentlichung noch blockieren könnte.

Untersuchungen der sogenannten Warren-Kommission nach dem Verbrechen hatten seinerzeit zum offiziellen Ergebnis geführt, dass der später selber ermordete Kennedy-Attentäter Lee Harvey Oswald allein handelte. Dennoch haben sich all die Jahre hinweg verschiedene Verschwörungstheorien gehalten: dass vielleicht die Mafia die Strippen zog, Kuba, die Sowjets, der militärisch-industrielle Komplex, vielleicht auch der Kennedy-Nachfolger Lyndon B. Johnson in Verbindung mit der CIA, dem organisierten Verbrechen und Ölinteressensgruppen. Noch vor 2013 - 50 Jahre nach Kennedys Tod - gaben in einer Umfrage nur 30 Prozent der Befragten an, dass sie Oswald für den alleinigen Verantwortlichen hielten. Die meisten anderen witterten irgendeine Art von Verschwörung.

Sie alle hoffen, dass die "JFK Files" ihre Thesen oder Theorien bestätigen. Experten gehen allerdings davon aus, dass die Akten keine explosiven Informationen oder konkrete weitere Aufschlüsse darüber geben, was damals genau geschehen ist.

Am Ende also viel Lärm um wenig? Manche Medien spekulieren zumindest, dass die Dokumente brisante Informationen darüber enthalten könnten, warum die CIA im Vorfeld der Tat Oswald überwachte, ob sie dabei Fehler machte und danach versuchte, diese zu vertuschen. Insgesamt geht es um 3100 Akten, die noch nie veröffentlicht wurden, und weitere Hunderttausende Seiten an Dokumenten, aus denen bereits in den 90er Jahren Auszüge publik geworden waren.

(dpa)
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