Persönlich Najib Razak . . . ist neidisch auf Obamas "Biest"

US-Präsident Barack Obama fährt Cadillac. Aber nicht irgendeinen. Das Gefährt des mächtigsten Mannes der Welt wird wegen seiner besonderen Ausstattung von Autonarren aus aller Welt ehrfurchtsvoll "das Biest" genannt. Acht Tonnen wiegt die rund 300.000 US-Dollar teure Limousine, in der bis zu sieben Personen Platz finden. Die Türen sind wegen ihrer Panzerung so dick wie die einer Boeing 757, Fenster und Reifen halten großkalibrigen Geschossen stand, und der Boden gilt als minensicher.

Da kann man schon mal neidisch werden. Vor allem, wenn man selbst Regierungschef ist, sich aber mit einer deutlich einfacheren Staatskarosse zufrieden geben muss. Malaysias Premierminister Najib Razak (62) jedenfalls schwärmte am Rande einer Investorenkonferenz in Kuala Lumpur über Obamas Panzerfahrzeug: "Ein wunderbares Auto", sagte er. Das "Biest" sei viel bequemer als sein eigener Dienstwagen - eine Limousine der malaysischen Marke Proton.

Razak entstammt eigentlich einer Familie, die Neid nicht nötig hat. Bereits sein Vater war Premierminister Malaysias. Seine Schulausbildung absolvierte er in Kuala Lumpur, sein Wirtschaftsstudium in England. Danach ging es für ihn wieder zurück in die Heimat. Nach Stationen bei einer Bank und dem Mineralölkonzern Petronas nahm er seine politische Karriere in Angriff. 1976 wurde er erstmals ins malaysische Unterhaus gewählt. Es folgten Stationen als Verteidigungs-, Bildungs- und stellvertretender Premierminister, bis ihm 2009 schließlich selbst der Regierungsvorsitz übertragen wurde.

Für deutsche Spitzenpolitiker wäre eine Auto-Affäre wie diese überaus peinlich. Dass Razak sich für seine Aussage wird rechtfertigen müssen, gilt dagegen als unwahrscheinlich. Proton genießt unter den Malaysiern nicht den besten Ruf. Anfällige Modellserien machten den Hersteller in der Vergangenheit oft zum Ziel von Spötteleien.

(RP)
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