Persönlich Mogens Lykketoft . . . sucht eine UN-Generalsekretärin

Mogens Lykketoft (70) ist der zweite Mann der Vereinten Nationen. Der Präsident der UN-Vollversammlung steht für gewöhnlich im Schatten von Generalsekretär Ban Ki-moon. Da der Ende des Jahres nun aber seinen Posten räumt, richten sich die Augen der Welt auf den früheren dänischen Außenminister, der mit der schwierigen Aufgabe betraut ist, einen würdigen Nachfolger für den weltweit respektierten Generalsekretär zu finden.

Schwierig ist die Suche auch deshalb, weil Frauenrechtlerinnen aus aller Welt versuchen, Einfluss auf die Nominierung zu nehmen. Der Chefposten, den der erste Generalsekretär Tygve Lie einmal als den "unmöglichsten Job der Welt" bezeichnet hat, wurde seit der Gründung der Uno 1945 nur von Männern bekleidet. In den USA fordern deshalb eine Reihe von US-Senatorinnen von Präsident Barack Obama, sich für eine Bewerberin stark zu machen.

Darüber hinaus muss der frühere dänische Außenminister auf regionale Befindlichkeiten Rücksicht nehmen. So hat zum Beispiel eine Koalition osteuropäischer Staaten kürzlich darauf hingewiesen, dass noch nie ein Land aus der Region den Generalsekretär gestellt habe. Westeuropa dagegen sei schon dreimal zum Zuge gekommen.

Allen Schwierigkeiten zum Trotz kann Lykketoft schon jetzt einen Erfolg für sich verbuchen. Er hat erreicht, dass die Wahl dieses Mal transparenter über die Bühne geht. Bisher war es gängige Praxis, dass sich die fünf Vetomächte in New Yorker Hinterzimmern auf einen Kandidaten verständigten, der dann von der Generalversammlung bestätigt wurde. Bei dieser Wahl erfolgen die Nominierungen öffentlich. Die Kandidaten werden benannt und müssen sich der Versammlung vorstellen. Bisher haben sich acht Bewerber gemeldet, darunter vier Frauen. Das Vorschlagsrecht verbleibt zwar beim Sicherheitsrat, den Vetomächten soll es auf diese Weise aber schwerer gemacht werden, auf einen eigenen Kandidaten zu bestehen.

(RP)
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