Persönlich Michael Flynn wird Trumps Sicherheitsberater

Zwei Jahre lang war Michael Flynn ohne Job. Doch ab Januar wartet auf ihn wohl eine neue Aufgabe. Der ehemalige Direktor des amerikanischen Militärgeheimdienstes "Defense Intelligence Agency" (DIA) soll nationaler Sicherheitsberater des künftigen Präsidenten Donald Trump werden. Das berichten mehrere US-Medien übereinstimmend.

Der künftige US-Präsident soll dem 57-jährigen Drei-Sterne-General den Posten angeboten haben - denn offenbar hat Flynn nachhaltigen Eindruck hinterlassen: Bereits im Wahlkampf stand er Trump beratend zur Seite. Doch der ehemalige Fallschirmjäger, der mehr als 30 Jahre in der Armee diente, ist umstritten.

Nicht nur, weil er ähnlich wie sein zukünftiger Chef als Sympathisant Wladimir Putins gilt und Russland wohlwollend gegenübersteht, sondern vor allem, weil er in verschiedenen Interviews umstrittene Äußerungen von sich gab. Auf die Frage, ob er Trumps Forderung, Familien von Terrorverdächtigen zu ermorden, unterstütze, antwortete er ausweichend und mit Hinweis auf die jeweiligen Umstände der Situation. Und erst im August sagte er, es widerstrebe ihm, Optionen wie die Einführung der Folter vom Tisch zu nehmen.

Zudem verbreitete er bei Twitter im Juli eine antisemitische Nachricht, die er mit den Worten "Diese korrupte demokratische Maschine wird alles tun und sagen, um Hillary Clinton an die Macht zu bringen" kommentierte. Später entschuldigte er sich zwar dafür, doch sein Ruf ist seitdem schwer beschädigt. Denn eigentlich galt Flynn immer als scharfsinniger und geradliniger Geheimdienstler. So geradlinig, dass er in seiner Zeit als DIA-Direktor die Obama-Regierung für ihre Herangehensweise an internationale Krisen kritisierte und unbequeme Wahrheiten über die Terrormiliz IS aussprach.

Für diese Aussagen sei er in den Ruhestand gedrängt worden, beteuert er. Doch Donald Trump gibt ihm nun eine neue Bewährungschance.

(RP)
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