Düsseldorf MH 17-Blackbox beweist angeblich Raketentreffer

Düsseldorf · Der Flugdatenschreiber des über der Ost-Ukraine abgestürzten Passagierflugzeugs der Malaysia Airlines soll einen explosiven Druckabfall registriert haben, der den Jet schlagartig zum Absturz brachte. Das berichtet das New Yorker "Wall Street Journal" online unter Berufung auf ukrainische Regierungskreise. Das sei ein klarer Hinweis für eine brutale Gewalteinwirkung - in diesem Fall der vermutete Abschuss durch eine Rakete.

Die Boeing 777 war am am 17. Juli über dem umkämpften Gebiet aus einer Reisehöhe von zehn Kilometer abgestürzt; keiner der 283 Passagiere und 15 Besatzungsmitglieder überlebte. Bis gestern behinderten die prorussischen Separatisten, die die Region kontrollieren, die Bergungsarbeiten. Sie stehen im Verdacht, den Jet abgeschossen zu haben, weil sie ihn für eine ukrainische Transportmaschine hielten.

Für die Untersuchung eines Flugzeugabsturzes sind nach internationalen Regeln die Behörden des Landes verantwortlich, auf dessen Hoheitsgebiet der Absturz erfolgt ist. Die Separatisten hatten den in auffälligem Orangerot lackierten Flugdatenschreiber und den Voice-Recorder am 22. Juli in Donezk an Vertreter Malaysias übergeben. Niederländische Experten sind im britischen Farnborough mit der Datensicherung befasst, sie werden international ausgewertet und den ukrainischen Behörden übergeben.

Unterdessen weitete die EU ihre Sanktionen gegen Russland aus. Die Botschafter der 28 EU-Staaten beschlossen am Abend eine Liste mit Namen, gegen die Einreiseverbote und Kontensperrungen verhängt werden. Dabei soll es nach Angaben von Diplomaten um den engsten Führungskreis des russischen Präsidenten Wladimir Putin gehen. Heute sollen auch erste Wirtschaftssanktionen in Kraft gesetzt werden.

(RP)
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