Hannover Merkel: Europa ist langsam bei der Digitalisierung

Hannover · Zum Auftakt der Technologiemesse Cebit hat Angela Merkel davor gewarnt, die Digitalisierung zu unterschätzen. "Sie beeinflusst unsere Wirtschaft so stark wie kaum etwas anderes." Die Kanzlerin appellierte an Politik und Wirtschaft, die von der Digitalisierung verunsicherten Menschen mitzunehmen.

Merkel eröffnete gestern mit dem japanischen Premier Shinzo Abe die Messe. Japan ist das diesjährige Partnerland der Cebit. Merkel sagte, Europa sei oft langsam bei der Digitalisierung. Japan dagegen mache sich das hohe Tempo zu Nutze. "Dass Maschinen die Menschen ersetzen könnten, diese Angst gibt es in Japan nicht", betonte Abe.

Die deutsche Industrie könne von Japans Mut zu Innovationen lernen, sagt auch Thorsten Dirks, Chef des Verbands Bitkom. "Wir haben die erste Halbzeit der Digitalisierung, bei der es um den Konsumenten ging, verloren." Alle großen Plattformen kämen aus den USA oder Asien. Nun gehe es um die Digitalisierung der Industrie. "Diese Halbzeit dürfen wir nicht versemmeln."

Der Bund kündigt nun im "Weißbuch Digitale Plattformen" viele Maßnahmen an. "Wir planen einen Zukunftsinvestitionsfonds und Gigabit-Voucher, also Gutscheine für Zuschüsse für Gigabitanschlüsse", schreibt Staatssekretär Matthias Machnig in seinem RP-Gastbeitrag. Firmen, Schulen oder Ärzte sollen diese Gutscheine nutzen können.

(anh)
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