Meinung Mehr Druck auf Belgien

Als man vor Jahrzehnten in die Atomkraft einstieg, war die Begeisterung der Politik groß. Atomkraft sollte den Westen unabhängig machen von saudischem Öl und russischem Gas, was in Zeiten des Kalten Krieges Sicherheit versprach.

Dann zeigte sich, dass die Konzerne eine Technik einführten, die sie nicht beherrschen. Die Endlagerung des Atommülls ist bis heute ungelöst. Technische Mängel und menschliches Versagen führten zu den Katastrophen von Tschernobyl und Fukushima. Die blieben in Belgien glücklicherweise aus. Doch dass die Aufsicht dort nun desaströsen Brandschutz und personelle Unterbesetzung anprangert, zeigt, dass Elc-trabel der Technik nicht gewachsen ist. Merkels hektischer Atomausstieg nach Fukushima hat Deutschland nicht sicherer gemacht, die wahre Gefahr lauert im Westen. Wieso drängt Merkel den Nachbarn nicht zur Abschaltung? Zugleich fragt man sich, welche politischen Interessen den Chef der belgischen Aufsicht davon abhalten, die Meiler sofort abzuschalten. Man ahnt es: Belgien ist pleite und rohstoffarm. Das kann kein Grund sein, eine Region zu gefährden.

(anh)
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