Persönlich Manuel Kamp . . . leitet vorerst die Polizei in Köln

Eine steilere Karriere ist fast nicht denkbar: Am 1. Dezember trat Manual Kamp erstmals in den Dienst der NRW-Polizei ein, seit Freitag leitet er nun kommissarisch das Polizeipräsidium Köln als größtes und wichtigstes Präsidium in NRW. Denn am 1. Dezember wurde der promovierte Jurist im Alter von 39 Jahren als Leiter der Verwaltung ("Direktion Zentrale Aufgaben") in Personalunion stellvertretender Polizeichef in Köln. Nachdem aber Wolfgang Albers wegen des katastrophalen Managements der Silvester-Unruhen am Dom in den Ruhestand versetzt wurde, übernimmt Kamp vorläufig das Kommando.

Zu tun haben wird der in Aachen geborene Manager genug: Denn Köln stehen die Karnevalstage bevor, die rund 5000 Polizeibeamten müssen Präsenz auf den Straßen zeigen, um neue Ausschreitungen zu vermeiden.

Zumindest die Gewerkschaft der Polizei (GdP) gibt Kamp Rückendeckung für die Aufgabe: "Er ist menschlich angenehm und ein exzellenter Jurist", meint Rainer Peltz, stellvertretender GdP-Chef in NRW. Aus dem Innenministerium, in dem Kamp seit 2007 unter anderem für das Polizeirecht zuständig war, hört man ebenfalls Lob: "Er ist sportlich und schnell, er organisiert gut und präzise, er ist alles andere als ein reiner Theoretiker." Obwohl die Politik sich voraussichtlich auf Dauer eher für einen in der Praxis erfahreneren Polizeimanager in Köln entscheiden wird als für den Newcomer Kamp, muss ihn das nicht stören: Er hatte schon einmal einen Karrierewechsel erfolgreich bewältigt: Nachdem er in Düsseldorf und Münster Jura studiert hatte, war er Richter am Landgericht Bonn und beim Amtsgericht Aachen - erst dann wurde er in das Innenministerium berufen. Die Zeit hatte er gut genutzt: Er war Mitautor eines Kommentars zur NRW-Landesverfassung und arbeitete 2013 maßgeblich am neuen Polizeigesetz in NRW mit. Das nun in die Praxis umzusetzen, gehört zum Job.

(RP)
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