Düsseldorf Lob für Krafts Kinder-Konzept

Düsseldorf · Bundesweit sind 2,7 Millionen Kinder von Armut betroffen. Doch während die Armut 2015 im Durchschnitt um 0,7 Prozent gestiegen ist, sank sie in NRW um 0,7 Prozent. Dies geht aus einer Untersuchung des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts, hervor, die vom Präsidenten des Kinderschutzbundes, Heinz Hilgers, vorgestellt wurde. Zur Entwarnung bestehe ein Grund. Kinder blieben ein Armutsrisiko, so Hilgers (SPD). Hier sei in erster Linie der Bund am Zug. Dessen Familienförderung gehe jedoch vor allem an den Alleinerziehenden vorbei.

Kommunale Präventionsprojekte und Landesprogramme wie "Kein Kind zurücklassen von Hannelore Kraft (SPD) könnten die aktuelle Kinderarmut zwar nicht verringern, aber dazu beitragen, dass Kinderarmut nicht "weitervererbt" wird, sagte Hilgers, der bis 2009 SPD-Bürgermeister von Dormagen war. Die Stadt hat lange Erfahrung mit entsprechenden Angeboten. "Prävention zahlt sich aus," sagte Hilgers. So gebe Dormagen inzwischen nur 70 Euro pro Einwohner für Hilfen zur Erziehung aus, während es woanders bis zu 140 Euro seien.

Es sei nicht möglich, schon jetzt die Einspareffekte für die öffentlichen Kassen zu beziffern, die sich bei "Kein Kind zurücklassen" ergeben könnten. Hilgers: "Das geht erst in 30 Jahren." Das Programm sieht Hilfen von der Geburt bis zum beruflichen Einstieg vor; Ziel ist es, Jugendliche vor dem Abgleiten in Kriminalität zu bewahren und damit später hohe "Reparaturkosten" zu vermeiden.

(hüw)
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