Lichtblick Marokko

In der Flüchtlingskrise gab es gestern endlich einmal eine gute Nachricht. Ein Erfolg der deutschen Beharrlichkeit: Marokko erklärte sich bereit, jene Menschen zurückzunehmen, die sich in Deutschland als syrische Flüchtlinge ausgegeben haben, in Wahrheit aber aus dem Maghreb-Staat kommen. Mit dieser Nachricht verbindet sich die Hoffnung einer Signalwirkung für Marokkaner, aber auch für Tunesier und Algerier, dass sich der Weg nach Deutschland für Wirtschaftsflüchtlinge nicht lohnt. Damit könnte der seit der Jahreswende angestiegene Zustrom aus diesen Ländern wieder abebben - ähnlich wie das beim Balkan der Fall war, als die entsprechenden Herkunftsländer für sicher erklärt wurden.

Doch die Erleichterung über diese Nachricht währte nicht lange. Ging sie doch einher mit den Berichten von den dramatischen Szenen an der griechisch-mazedonischen Grenze. Diese Bilder symbolisieren den Zerfall der humanitären Europäischen Union. Und es steht zu befürchten, dass auch die deutsche Beharrlichkeit dies nicht mehr aufhalten kann.

(qua)
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