Kolumne: Hier in NRW Münsterland ist Ministerland
Düsseldorf · In der neuen Bundesregierung stellen die Westfalen sechs Kabinettsmitglieder - wenn die Groko denn zustande kommt.
Mit der Nominierung der Unionspolitiker Jens Spahn und Anja Karliczek für das Bundeskabinett bekommt das politische NRW ein neues Machtzentrum: Zählt man Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) hinzu, die in Münster geboren wurde und dort lange gelebt hat, stellt das Münsterland künftig drei Mitglieder der Bundesregierung - wenn die große Koalition denn zustande kommt.
Spahn, der Gesundheitsminister werden soll, sitzt seit 2002 als direkt gewählter Abgeordneter des beschaulichen Wahlkreises Steinfurt I/Borken I im Bundestag. Direkt um die Ecke, im ähnlich ländlichen Wahlkreis Steinfurt III, errang Karliczek zweimal hintereinander ein Direktmandat für den Bundestag. Sie soll nun Bildungsministerin werden.
Auch Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hat seine persönlichen und politischen Wurzeln im münsterländischen Steinfurt. Ihn wählte - wen überrascht es - der Wahlkreis Steinfurt II direkt in den Bundestag, schon lange bevor Laumann im vergangenen Jahr Mitglied der Landesregierung wurde.
Laumann wiederum förderte nach Kräften seine Parteifreundin Christina Schulze Föcking, die - natürlich im Landtagswahlkreis Steinfurt I - 2010 ein Direktmandat für den Landtag errang, im vergangenen Jahr NRW-Umweltministerin wurde und somit neben Laumann und Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU) die dritte Landesministerin aus dem Münsterland ist.
Denn Wüst wurde 2005 im Wahlkreis Borken I direkt in den Landtag gewählt. Kommt die Groko zustande, stellt das Münsterland also nicht weniger als drei Kabinettsmitglieder auf Bundes- und drei weitere auf Landesebene.
Im traditionell eher dem Rheinland verbundenen Düsseldorf hat man das Münsterland immer schon unterschätzt. Übrigens nicht nur politisch.
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