Hamburg Knappes Rennen um Olympia

Hamburg · In Hamburg sprachen sich weniger Bürger als erwartet für die Spiele aus.

Die Abstimmung über die Hamburger Bewerbung um die Olympischen Spiele 2024 verlief spannender als erwartet. Nach der Auszählung von 542 der 556 Wahllokalen hatten 48,3 Prozent. für Olympia gestimmt. 51,7 Prozent der Wähler stimmen dagegen. Die Beteiligung betrug 49,98 Prozent Prozent. Zum Vergleich: Bei dem Volksentscheid zur Schulreform in der Hansestadt 2010 beteiligten sich nur 39,3 Prozent der Stimmberechtigten.

Umfragen in der vergangenen Woche hatten noch Zustimmungsquoten von ungefähr 55 Prozent prognostiziert. Am vorgesehenen Segelstandort Kiel sprachen sich gestern sogar 65,6 Prozent der Wähler für eine Olympia-Bewerbung aus.

Die Kosten für die Ausrichtung in Hamburg wurden auf rund elf Milliarden Euro geschätzt, mehr als sieben Milliarden sind laut Finanzplanung Steuermittel. Die organisierten Olympia-Gegner hatten immer wieder mit den hohen und womöglich noch nicht kalkulierbaren Kosten für Sicherheitsvorkehrungen argumentiert.

Die Entscheidung über den Gastgeber 2024 fällt im Herbst 2017 auf der IOC-Session in Lima (Peru). Als Favoriten gelten Paris und Los Angeles, außerdem gehen Rom und - als krasser Außenseiter - Budapest ins Rennen. Zuletzt fanden Olympische Spiele 1972 in Deutschland statt. Danach scheiterten sechs Bewerbungen. Auf nationaler Ebene war Düsseldorf/Rhein-Ruhr mit Blick auf die Sommerspiele 2012 gescheitert.

In München und dem oberbayerischen Umland hatten sich vor zwei Jahren überraschend deutlich die Gegner von Olympischen Winterspielen durchgesetzt. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hatte deshalb erst gar keine Bewerbung eingereicht.

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