Klarheit für Angehörige

In rund sechs Wochen beginnt in den Düsseldorfer Messehallen der wohl größte Strafprozess der jüngeren deutschen Geschichte. Nach sieben Jahren wird dann endlich juristisch der Frage nachgegangen: Wie konnte es zu der unfassbaren Loveparade-Tragödie in Duisburg kommen, bei der 21 Menschen starben?

Dass es womöglich Planungsfehler waren, die in die Katastrophe führten, legt das zentrale Gutachten der Staatsanwaltschaft nahe. Die darin skizzierten Fehleinschätzungen und Fehlplanungen machen zum Teil sprachlos. Sollte es tatsächlich zutreffen, dass Anlagen, die den Besucherstrom kontrollieren und steuern sollten, falsch konzipiert und die Gefahr eines Menschenstaus im Tunnel unterschätzt wurden, ist das ein ungeheures Versagen der zuständigen Behörden.

Das bedeutet noch lange nicht, dass es auch zu Verurteilungen kommen wird. Das Gutachten ist aber auf jeden Fall ein Hoffnungsschimmer für die Hinterbliebenen. Denn sie wollen endlich Klarheit darüber haben, wieso ihre Kinder sterben mussten.

(csh)
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