Persönlich Kirstjen Nielsen . . . schützt für Trump die Heimat

Sie ist die stellvertretende Stabschefin Donald Trumps, jetzt soll sie an die Spitze des Ministeriums für Heimatschutz rücken: Die 45-jährige Kirstjen Nielsen ist erste Wahl des US-Präsidenten für den monatelang vakant gebliebenen Posten des "Department of Homeland Security", das sich unter anderem der Terrorbekämpfung widmet. Die Zustimmung des Senats ist die letzte Hürde für Nielsens Jobwechsel in die nach den Anschlägen vom 11. September 2001 gegründete Behörde. Im US-Abgeordnetenhaus gibt es dazu bereits kritische Stimmen.

Kirstjen Nielsen gilt als Expertin auf den Gebieten der Cyber-Bedrohung und Sicherheit, nachdem sie als Vertreterin des ehemaligen Heimatschutz-Chefs, Ex-General John Kelly, in der US-Behörde gearbeitet hat. Mit dem Einzug Kellys ins Weiße Haus als Stabschef von Donald Trump rückte auch Nielsen in die Nähe des Präsidenten. Während ihrer Zeit dort wurde sie als abweisende und schroffe Person beschrieben. Kritisch beurteilten viele auch ihre Ambitionen, die chaotische Organisation der neuen Regierung zu ordnen. So hat Nielsen unter anderem Mitarbeitern den Zugang zu Trump beschränkt.

Vorsichtig äußerte sich Bennie Thompson, Demokrat im Heimatschutzausschuss, über Nielsen: Er sei zwar froh, dass das seit Januar kommissarisch geleitete Ministerium besetzt werde. Dessen Leitung sei in einer kritischen Zeit vakant gewesen, unter anderem während des Massakers in Las Vegas. Besorgt äußerte sich Thompson allerdings darüber, dass ausgerechnet Nielsen Behördenleiterin werde, habe sie doch während des Hurrikans "Katrina" im Jahr 2005 für die Transportsicherheitsbehörde gearbeitet. Von der Arbeit, die die Bush-Regierung im Katastrophengebiet damals leistete, hat der Demokrat keine hohe Meinung: Die Administration habe schlichtweg "versagt", so Thompson. Dazu wird sich Nielsen wohl noch einigen unbequemen Fragen stellen müssen.

Oliver Burwig

(RP)
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