Persönlich Kevin Wiest . . . wechselt vom Zoll ins Rathaus

Er ist am Ziel seiner Träume. "So wie mancher Raumfahrer oder Tierärztin werden möchte, wollte ich schon immer Bürgermeister sein", sagt der 37-jährige Kevin Wiest über sich. Jetzt hat es der bisher in Moers lebende Zollbeamte geschafft: Im baden-württembergischen 1600-Seelen-Dorf Oberstadion hat er am Montag für acht Jahre das Amt des Bürgermeisters angetreten. Im Sommer hatte sich Wiest von Moers aus auf die vakante Stelle beworben. Der Mann mit dem Motto "Transparent, lösungsorientiert, bodenständig" (so heißt es auf seiner Internetseite) kam bei den Menschen im Alb-Donau-Kreis an: Bei der Wahl im September hatte er sich sensationell gegen fünf Mitbewerber durchgesetzt. 809 der 932 Wähler sprachen ihm ihr Vertrauen aus, das entspricht 87 Prozent der Stimmen.

Der parteilose Wiest ist in Ulm aufgewachsen und schlug eine Laufbahn beim Zoll ein. Zuletzt hatte er beim Zollfahndungsamt Essen gearbeitet. In Münster bildete er sich zum Diplom- Finanzwirt fort. Nebenbei arbeitete Wiest in der Gastronomie und als Fitnesstrainer. Außerdem engagierte er sich im Moerser Lions Club.

2015 wollte Wiest Bürgermeister der Gemeinde Schelklingen werden, unterlag dort aber bei der Wahl. Mittlerweile ist er nach Oberstadion gezogen und arbeitet sich in sein neues Amt ein. Presseanfragen musste er gestern zunächst abwimmeln. "Keine Zeit", ließ er zwischen zwei Gesprächsterminen wissen.

Schon 2011 hatte Kevin Wiest von sich Reden gemacht. Als Kandidat bei "Wer wird Millionär?" räumte er 32.000 Euro ab. Damals kündigte er an, einen Großteil des Geldes in "Susi" zu investieren. So nannte er sein Auto, das er von einem Schrotthändler geschenkt bekommen hatte. Zuallererst wollte er sich jedoch ein Tattoo auf den Oberarm stechen lassen. Motiv: der amerikanische Wrestler und Schauspieler Dwayne "The Rock" Johnson - ein Vorbild des Sportmanns Wiest.

(RP)
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