Persönlich Julian Bam . . . hat den größten Youtube-Erfolg

Mit gut zwölf Millionen Klicks ist ein Video des Youtubers Julien Bam das am öftesten angesehene in Deutschland. Das Videoportal verkündete, dass der 29-jährige dieses Jahr sechs Mal in den Top zehn der am meisten geklickten Filme vertreten ist. Momentan lebt Julien Zheng Zheng Budorovits, wie der gebürtige Aachener mit singapurischen Wurzeln heißt, in Köln. Seine Filme rangieren zwischen peinlich und unerheblich - müsste man sagen, hätten sie nicht Abermillionen Zuschauer, die sehen wollen, wie Julien tanzt, Musikvideos nachstellt und sich in einem Schlafsack wie eine Raupe robbt (in Zeitlupe).

Ginge es nach der Zahl der Menschen, die informiert werden möchten, wenn ein Youtuber ein Video hochlädt, steht der Breakdancer und Webvideopreisträger hinter "freekickerz" zurück - der hat 5,9 Millionen Abonnenten, Julien Bams 2012 gegründeter Kanal 4,4 Millionen. Zahlen, die bares Geld bedeuten. Ende 2016 startete eine Werbekampagne, in der Julien Bam Fanta-Dosen in die Kamera hält, er verdient auch mit dem Online-Verkauf von Kendamas, Diabolo-artigem Holzspielzeugen aus Japan. Einem "Bild"-Interview zufolge bekommt er monatlich 11.660 Euro netto für die Videos, davon finanziere er er sein fünfköpfiges Videoteam. Zudem müsse er sein Haus abbezahlen.

Was war das für ein Video, das ihn jetzt auf den Youtube-Thron hievte? "SONGS in REAL LIFE" (Großbuchstaben sind in Youtube-Titeln üblich) zeigen Julien Bam digital in Musikvideos hineinprojiziert und auf deutsch singend. Zehn Minuten und 24 Sekunden, zum Schluss gibt es ein Making-of des Films.

Die vielen Millionen jungen und älteren Zuschauer, die nicht genug bekommen vom gut aussehenden Youtuber, haben nicht gereicht, ihn in die Reihe der Merkel-Interviewer diesen Sommer zu katapultieren - oder Julien wollte nicht. Am Ende muss er ja auch auf seine Marke achten. Und da passt Politik so gar nicht ins Bild.

Oliver Burwig

(RP)
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