Persönlich Johannes Remmel . . . ist der grüne Twitter-König

Politische Botschaften müssen nicht lang sein, um zu verfangen. Ab und zu reichen dafür 140 Zeichen. Das hat NRW-Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) längst begriffen - er ist ein großer Freund des Kurznachrichten-Dienstes Twitter. 3659 Menschen haben dort seine Nachrichten abonniert, 7604 Tweets hat er bisher in die Welt gezwitschert. Damit gehört Remmel zu den Twitter-Königen im nordrhein-westfälischen Kabinett.

Doch seit dem Jahreswechsel ist Remmel auch Vorsitzender der Verbraucherschutzministerkonferenz, leitet also die diesjährigen Treffen mit seinen Amtskollegen aus den anderen Bundesländern. Dafür hat der 53-Jährige nun einen eigenen Twitter-Kanal eingerichtet: Unter @VSMK2016 oder dem eingängigeren Namen "Verbraucherschutz 16" twitterten Remmel und sein Ministerteam bisher 79 Mal. Verbreitet werden nicht nur verbraucherpolitische Themen, sondern ebenso fleißig die politischen Botschaften von Minister Remmel selbst. Was bei Twitter-Usern, die das soziale Netzwerk beruflich nutzen, durchaus üblich ist, stößt dem politischen Gegner nun aber auf.

Remmels Amtskollege aus Berlin, Senator Thomas Heilmann (CDU), sagte, er verstehe nicht, warum sich Remmel "hinter dem anonymen Hashtag VSMK2016, also allen Verbraucherschutzministern versteckt". Es sei doch schade, wenn so der Eindruck entstünde, dass er diesen Account überwiegend nutze, um auf seine eigenen Pressemitteilungen, Anliegen oder die NRW-Ministeriumsseiten hinzuweisen. Schließlich sei die "Verbraucherschutzministerkonferenz doch eine gemeinschaftliche Sache", sagte Heilmann.

Er selbst ist jedoch kaum aktiv bei Twitter: 51 Menschen folgen Heilmann, nur einen Tweet schickte er bisher ab - im September 2015. Und das, obwohl Heilmann als deutscher Internetpionier gilt. Als Unternehmer war er einst Mitgründer des Karriereportals Xing und bis 2010 Gesellschafter von Facebook.

(RP)
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