Berlin Ziercke bestreitet weitere Kontakte zu Oppermann

Berlin · Nach widersprüchlichen Aussagen von Beamten des Bundeskriminalamtes (BKA) im Edathy-Untersuchungsausschuss hat der Ex-Präsident des BKA, Jörg Ziercke, Spekulationen zurückgewiesen, mehr als einmal Kontakt zu SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann gehabt zu haben. Im Fall Edathy habe es nur ein Gespräch zwischen ihm und Oppermann gegeben, sagte Ziercke - und zwar am 17. Oktober 2013.

Jörg Ziercke bestreitet mehrere Kontakte zu Thomas Oppermann
Foto: dpa, gam htf tba

In teils schroffem Ton fragte er die Obleute des Ausschusses, warum ein Anrufversuch aus Oppermanns Büro am 12. Februar 2014 von Belang sei - es sei ja zu keinem Gespräch gekommen. CDU-Obmann Armin Schuster hatte Ziercke vorgeworfen, diesen Anrufversuch in früheren Aussagen nicht erwähnt zu haben. Wichtig ist das Datum, weil eine am 13. Februar 2014 von Oppermann herausgegebene Pressemitteilung zum Rücktritt des früheren Innenministers Hans-Peter Friedrich (CSU) führte.

Zudem wurde gestern durch die Aussage des stellvertretenden Chefs des BKA-Leitungsstabes, Hans-Joachim Leon, bekannt, dass sich Ziercke am Morgen des 13. Februar mit dem bereits amtierenden Innenminister Thomas de Maizière (CDU) getroffen habe. Der Gesprächsinhalt blieb noch unklar. Informationen über ein Treffen am 21. Oktober 2013 zwischen SPD-Innenpolitiker Michael Hartmann und Ziercke erwiesen sich als falsch.

Die SPD kündigte an, Sebastian Edathy wegen Bestellungen kinderpornografischen Materials weiterhin aus der Partei ausschließen zu wollen. Der Parteivorstand legte der Schiedskommission in Hannover eine Stellungnahme vor.

(jd)
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