Persönlich Jörg Nigge . . . kopiert Kölner Wahlprogramm

Er gilt als aussichtsreicher Kandidat für das Amt des Oberbürgermeisters in Celle. Der 41-Jährige verbrachte fast seine gesamte Kindheit in dem 70.000-Einwohner-Örtchen. Einen frühen

Schicksalsschlag musste Nigge durch den tragischen Tod seines Vaters verkraften. Der stellvertretende Regimentskommandeur kam bei einem Hubschrauberunfall ums Leben, als er noch ein Teenager war. Er konnte sich dennoch fangen und bestand 1993 am Hermann-Billung-Gymnasium sein Abitur. Danach zog es ihn in die Ferne: Er entschied, als Berufsoffizier zur Bundeswehr zu gehen, um seinen Kindheitstraum vom Fliegen zu verwirklichen. In den USA absolvierte er dafür eine fliegerische Ausbildung und begann in München Wirtschafts- und Organisationswissenschaften zu studieren. Neben einem Stipendium in den USA nahm er an zwei Weiterbildungsaufenthalten in New York teil. In der Bundeswehr bekam er die Möglichkeit, mehrere Stationen zu durchlaufen und sich für eine Generalstabsausbildung zu qualifizieren.

Nach der zweijährigen Ausbildung erhielt Nigge das Angebot des Hamburger Senats, dort im Finanzbereich zu arbeiten. Zusammen mit seiner Frau, die als selbstständige Rechtsanwältin arbeitet, und den gemeinsamen drei Kindern, lebt er derzeit in Hamburg.

Nun ist Nigge in die Kritik geraten. Auf seiner offiziellen Webseite wirbt der sympathisch auftretende junge Mann für sich und sein Wahlprogramm. Laut dem Celler Stadtmagazin "Revista" hat der CDU-Kandidat dafür aber ganze Passagen aus den Themen "Umwelt" und"Kunst, Kultur und Sport" vom Programm der Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker übernommen.

Ihn selbst scheint dies allerdings nicht zu stören: "Gute Ideen werden dadurch nicht schlechter, dass sie wiederholt werden", sagte Nigge gegenüber der Presse. Ob die Bürger von Celle das genauso sehen, wird sich spätestens bei der Wahl zeigen.

Anne Kleinmann

(RP)
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