Persönlich Jeff Flake . . . führt Opposition gegen Trump an

Jeff Flake war nie ein Freund Donald Trumps. Nun hat der republikanische Senator aus Arizona so rigoros mit dem Präsidenten gebrochen, dass sein Auftritt in die Parlamentschronik eingehen wird. Zudem kündigte er an, nicht für eine Wiederwahl zur Verfügung zu stehen. Flake hielt eine dramatische Rede - eine Generalabrechnung. Man dürfe es nicht als normal ansehen, wenn demokratische Normen regelmäßig, geradezu beiläufig untergraben würden, warnte Flake. Persönliche Attacken, Drohungen gegen die Freiheit, dazu Provokationen aus nichtigen Gründen, die nichts zu tun hätten mit dem Wohlergehen der Menschen - nichts davon dürfe je als normal gelten, wetterte der 54-Jährige. "Rücksichtsloses und würdeloses Verhalten wird damit entschuldigt, dass man es nur sagt, wenn es in Wahrheit rücksichtslos und würdelos ist." Gehe ein solches Verhalten von der Regierungsspitze aus, "dann ist es gefährlich für unsere Demokratie". Flake stammt aus einer alten Mormonenfamilie. Seine Vorfahren haben sich im damals noch Wilden Westen niedergelassen, nicht nur in Utah, auch in Idaho und eben in Arizona. Wenn man Politikern aus dem amerikanischen Westen nachsagt, dass sie bisweilen gegen den Strich bürsten, ist Flake ein gutes Beispiel dafür. In vielen Belangen stramm konservativ, flog er zum Beispiel nach Havanna, als Barack Obama eine Normalisierung mit Kuba anstrebte. Als Trump vom Mauerbau zu Mexiko sprach, meldete er Widerspruch an. Weshalb er seinen Abschied vom Parlament ankündigte? Er könne nicht schweigen zu dem, was geschehe. Die Vorstellung, sich in Schweigen zu hüllen, während Amerikas Werte unterhöhlt und Allianzen wie Verträge des Landes infrage gestellt würden, auf geistigem Niveau von 140 Twitter-Zeichen, sei falsch: "Die nächste Generation wird uns fragen: Warum habt ihr den Mund nicht aufgemacht?"

Frank Herrmann

(RP)
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