Persönlich Irene Mihalic . . . übernimmt Amt von Volker Beck

Es gibt Politiker, die sich am besten entspannen, wenn sie in der Freizeit möglichst wenig an ihren Beruf erinnert werden. Zu jenen zählt Irene Mihalic nicht. Die Nachfolgerin von Volker Beck als innenpolitische Sprecherin der Grünen in Berlin liest nach Feierabend am liebsten Krimis. Und zwar solche, in denen es möglichst schrullig zugeht. So wie in den Ostfriesland-Bestsellern von Klaus-Peter Wolf.

Mihalic, 39, ist selbst gelernte Polizeibeamtin und zugleich Diplom-Verwaltungswirtin. Dass sie einmal Polizistin werden würde, zeichnete sich früh ab. Wegen ihres Gerechtigkeitsempfindens, wie die Mutter meinte. Ihre Ausbildung zur Polizistin fiel in die Zeit, als Rechtsextremisten in Rostock-Lichtenhagen, Mölln und Hoyerswerda auftrumpften. Bei der Polizei sei ihr zunehmend klar geworden, dass es nicht ausreicht, erst anzutreten, wenn es "brennt", schreibt sie im Internet. Das habe sie 2006 zu den Grünen gebracht - wo sie recht schnell Karriere machte.

Vor neun Jahren erst ließ sie sich in den Kreisvorstand von Gelsenkirchen wählen, wo sie mit Ehemann und Sohn noch immer zu Hause ist. Danach rückte sie in den Stadtrat ein und fast gleichzeitig in den Landesvorstand der NRW-Grünen. Seit 2013 ist sie Mitglied des Bundestages, Sprecherin für innere Sicherheit und Obfrau im Innenausschuss. "Daher war vielen klar, dass die Nachfolge von Volker Beck auf mich zulief", sagt Mihalic, die sich eher dem linken Flügel der Partei zugehörig fühlt. So spricht sie sich gegen einen verstärkten Einsatz der Bundeswehr im Innern zur Terrorabwehr aus und gegen eine Ausweitung der Videoüberwachung in Bussen und Bahnen, wie dies gerade die SPD in NRW diskutiert.

Viel Freizeit bleibt Mihalic da nicht, zumal sie auch noch Mitglied im Berliner NSU-Untersuchungsausschuss ist. Und wenn doch, dann tut sie das, was ihr neben Krimis lesen das liebste Hobby ist - und was irgendwie auch wieder zu einer Polizistin passt: Joggen.

(RP)
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