Idomeni - Schluss mit der zynischen Inszenierung

Die griechischen Behörden haben nach Monaten mit der Räumung des provisorischen Flüchtlingslagers Idomeni an der mazedonischen Grenze begonnen. Und das ist auch gut so. Aus dem Rückstau nach dem Dichtmachen der Grenze war ein politisches Manifest geworden. Wiederholt hatten die Lagernden Angebote ausgeschlagen, in feste Unterkünfte in der Umgebung zu wechseln. Sie begründeten das mit der Hoffnung darauf, dass die Grenze doch wieder geöffnet würde und sie dann zu den Ersten gehören wollten, die auf dem ursprünglich geplanten Weg vorankommen.

Wenn die griechischen Behörden die Dinge nun im Schlamm von Idomeni in den Griff zu bekommen versuchen, kann das nur der erste Schritt sein. Die europäische Solidarität ist auch und gerade in den neuen Unterkünften von Idomeni gefragt. Die Menschen haben Anspruch auf geordnete Asylverfahren und klare, verbindliche Auskunft über ihre Zukunftschancen innerhalb der Europäischen Union - oder eben eine organisierte Rückführung. Nur mit einem geordneten Umgang lassen sich die richtigen Signale aussenden - und die letztlich zynische mediale Inszenierung enttäuschter Hoffnungen wird beendet.

(RP)
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