Persönlich Henrik Henriksson . . . war Praktikant und wird nun Chef

Der VW-Konzern versinkt derzeit im Chaos. Nur bei der VW-Tochter Scania im beschaulichen Schweden kommen keine Tumulte auf. So traumhaft schön die Landschaft des größten Flächenstaats Skandinaviens, so idyllisch harmonisch, ja so geschmiert und unaufgeregt ruhig wie ein 8-Zylinder läuft es beim größten Nutzfahrzeughersteller weltweit. Und genauso reibungslos verläuft offenbar auch die Karriere des zukünftigen Chefs von Scania, Henrik Henriksson.

Der Mann, Jahrgang 1970, mit Bachelor of Science in Business Administration war vor 18 Jahren noch als Management-Praktikant bei Scania tätig und wird ab 2016 das Unternehmen und die weltweit rund 42.000 Mitarbeiter führen. Zudem wird er in die Geschäftsführung der neuen Nutzfahrzeug-Holding von VW aufrücken.

In seiner Laufzeit beim Konzern hat er sich bis 2012 in den Vertriebsvorstand hochgearbeitet. Zwischen 2001 und 2004 war der inzwischen 45-Jährige Exportleiter von Scania in Südafrika. 2004 kehrte er zurück zum Hauptsitz nach Schweden in Södertälje und wurde Verkaufsleiter der Bus-Sparte, in der er 2006 zum Vizepräsident und stellvertretenden Leiter aufstieg.

Ab Neujahr übernimmt er den Posten von Per Hallberg, der im April 2015 als Interimschef einsprang, weil der damalige Scania-Konzernboss Martin Ludstedt vom Konkurrenten Volvo abgeworben wurde.

Henriksson übernimmt ein intaktes Schiff. Die Bilanzen zeigen keine rostigen Zahlen, 2014 machte Scania 9,8 Milliarden Euro Umsatz, eine Steigerung zum Vorjahr um sechs Prozent. Und im ersten Halbjahr 2015 steigerte sich der Marktanteil in Europa nach eigenen Unternehmens-Angaben auf einen Rekordwert von 17,2 Prozent. Im zweiten Quartal machte Scania 180 Millionen Euro Gewinn, ein Plus von 20 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Als Ziel kündigte Henriksson an, die Produktepalette auszubauen.

(RP)
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