Persönlich Hendrik Wüst . . . bleibt Chef des Wirtschaftsflügels

Hendrik Wüst (42), jüngster Mann im Kabinett von Ministerpräsident Armin Laschet und dort zuständig für die Bekämpfung von Staus, hat seine Machtposition in der NRW-CDU gestärkt. Mit eindeutigen 98,1 Prozent wählte die CDU-Mittelstandsvereinigung (MIT) NRW ihn am Wochenende erneut zu ihrem Vorsitzenden.

Für Wüst, der nicht immer zu den größten Fans seines Parteifreundes Armin Laschet gehört hat, ist das Votum ein wichtiger Airbag. Zwar hat Laschet seinen internen Rivalen mit der Berufung zum NRW-Verkehrsminister erst einmal auf sanftem Wege diszipliniert. Aber die Position des Verkehrsministers ist traditionell ein Schleudersitz. Deshalb ist der massive MIT-Rückenwind für Wüst ein wichtiges zweites Standbein für den Fall, dass es mit der Staubekämpfung - oder mit Laschet - aus irgendwelchen Gründen mal doch nicht so klappt. Die MIT ist als Plattform des CDU-Wirtschaftsflügels die vielleicht wichtigste Partei-Untergruppe, und die MIT NRW ist der stärkste Landesverband.

Katholischer als Wüst kann man kaum aufwachsen. Als jüngstes von drei Kindern im münsterländischen Örtchen Rhede geboren, wurde er zunächst Messdiener, um wenig später den örtlichen Ableger der Jungen Union zu gründen. 2000 wurde er Landeschef der CDU-Nachwuchsorganisation und kam 2005 per Direktmandat in den Landtag. Kaum ein Jahr später machte der damalige Parteichef Jürgen Rüttgers ihn zum Generalsekretär der NRW-CDU. 2010 musste Wüst von diesem Amt aber schon wieder zurücktreten wegen Querelen um angeblich verkaufte Gesprächstermine mit Ministerpräsident Rüttgers.

Wüst gehört zu den wenigen Berufspolitikern, die auch mal über sich selbst lachen können. Er ist ledig, leidenschaftlicher Jäger und liest gerne Krimis. Mit dem schlechten Zustand der Straßen in seinem Zuständigkeitsbereich hat er persönlich kein Problem: Privat fährt er einen Range Rover.

(tor)
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