Persönlich Günther Jauch . . . verliert im Streit um Hochzeitsfotos

Im Juli 2006 gaben sich Günther Jauch und Thea Sihler das Jawort. Rund 200 Gäste kamen damals ins Belvedere auf dem Pfingstberg, ein schmuckes Schlösschen nördlich des Neuen Gartens in Potsdam. Es war eine kleine Feier, trotz geladener Gäste wie dem damaligen Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit, oder Sportreporter-Legende Marcel Reif. Über seinen Anwalt hatte sich das Paar vorab jedwede Presseberichte über die Feier verbeten. Die Zeitschrift "Bunte" berichtete dennoch: über die Hochzeitsreden, das Brautkleid, das Essen und die Dekoration.

Jauch zog vor Gericht und durchlief alle innerdeutschen Instanzen. Gestern nun scheiterte er in der letztmöglichen Instanz vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte - nach knapp zehn Jahren Prozessdauer. Wegen Jauchs Prominenz sei die Hochzeit eben von öffentlichem Interesse gewesen, urteilten die Richter.

Jauchs Ehrgeiz, sein Privatleben aus der Öffentlichkeit zu halten, ist nicht neu. Immer wieder klagt Deutschlands beliebtester TV-Moderator gegen Zeitungen und Zeitschriften und erwirkt nicht selten Gegendarstellungen auf den Titelseiten. In seinem Beruf ist Jauch freilich viel präsenter: Wöchentlich schauen sechs Millionen Menschen "Wer wird Millionär?" auf RTL. Jeder fünfte Deutsche würde Jauch zum Bundeskanzler küren, wenn er zur Wahl stünde.

Die große Karriere des gebürtigen Münsteraners begann 1990 mit dem Wechsel vom ZDF, wo er mehrere Jahre lang durch das "Aktuelle Sportstudio" führte, zum Privatfernsehen. Mit "Stern TV" und "Wer wird Millionär?" wurde Jauch zum vielfach ausgezeichneten Moderator. Im November vergangenen Jahres gab er nach vier Jahren seinen Sonntagabend-Talk in der ARD auf.

Mittlerweile bestimmt aber ohnehin die Wetterlage Jauchs Leben stärker als die Einschaltquoten: Der 59-Jährige ist seit 2010 Besitzer des familieneigenen Weinguts Othegraven an der Saar.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort