Persönlich Grace Mugabe . . . will Immunität nach Prügelattacke

Mit Einreisebeschränkungen kennt sich Grace Mugabe bereits aus. Bis vor einigen Jahren hatte die First Lady von Simbabwe ihre teuren Einkaufstouren am liebsten durch Europas Hauptstädte gemacht. Dass sie seit 2002 ein Einreiseverbot in die EU und in die USA hat, hält sie von ihrem Hobby aber kaum ab: Grace Mugabe, die den Ruf als "extravaganteste Frau der Welt" besitzt, lässt ihre Millionen seither einfach in den Luxusboutiquen im fernen Osten - während das Volk in der Heimat hungert.

Nun hat die Ehefrau des simbabwischen Diktators Robert Mugabe (93) erstmals ein Ausreiseproblem: Südafrika hat das Verbot verhängt. Mugabe darf das Land, in dem sie 1965 geboren wurde, nicht verlassen. Denn die Polizei ermittelt wegen einer mutmaßlichen Prügelattacke gegen sie.

Grace Mugabe war nach Südafrika gereist, um ihren beiden erwachsenen Söhnen in Johannesburg einen unangekündigten Besuch abzustatten - und hatte sie prompt mit Damenbesuch erwischt. Ein junges Model beschuldigt Mugabe nun, am Sonntag mit einem Verlängerungskabel auf sie eingeschlagen zu haben. Während der Attacke seien die Söhne Mugabes im Nachbarraum gewesen. Die Regierung und die staatstreuen Medien äußerten sich bisher nicht. Und die First Lady? Beansprucht diplomatische Immunität. Das Bild der besorgten Mutter passt ohnehin nicht zu der Frau, die als prunksüchtig gilt, die Simbabwer nur spöttisch "First Shopper" nennen und der unterstellt wird, die Nachfolge ihres eigenen Ehemannes anzustreben.

Ein Satz, den die studierte Sozialwissenschaftlerin vor zwei Jahren in den "Fox News" sagte, passt da eher ins Bild: "Meine Faust wirkt klein, aber wenn es zum Kampf kommt, fülle ich sie mit Steinen, um sie zu vergrößern."

Viele Simbabwer glauben gar, dass es dem Land heute besser gehen würde, hätte Robert Mugabe seine damalige Sekretärin Grace 1996 nicht geheiratet.

Jessica Balleer

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort