Gelingende Integration

Wenn die EU nun monatlich 1100 legal einreisende Flüchtlinge aufnimmt und Deutschland davon hundert, dann enthält diese Nachricht drei Botschaften. Erstens: Die EU will endlich von der unbeherrschbaren, lebensgefährlichen Fluchtbewegung zu verlässlichen, sicheren Fluchtwegen kommen. Das ist gut. Zweitens: 1100 sind viel zu wenig angesichts des Drucks von Hunderttausenden, die sich bereits auf den Weg Richtung Europa gemacht haben. Das ist schlecht. Drittens: Die derzeit niedrigen Zahlen von legaler wie illegaler Migration geben eine Atempause - und damit die Chance, über lange Linien gelingender Integration zu neuen Verständigungen zu kommen.

Passend dazu beraten die Länderregierungschefs darüber, wie aus den Eckpunkten des Integrationsgesetzes ein stimmiges Regelwerk wird. Aber auch danach bleibt die Integration eine Dauer-Baustelle, die ständige Begleitung durch die Politik braucht. Angesichts der enormen Bedeutung für die Gesellschaft sollte es dafür klar zuständige Integrationsminister geben. In den Ländern wie im Bund.

(RP)
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