Verkleinerter Braunkohle-Tagebau Die Vogel-Strauß-Taktik von Garzweiler

Meinung · Der Braunkohle-Abbau im Tagebau Garzweiler II wird weiter eingeschränkt, so sieht es ein Entwurf der Landesregierung vor. 1400 Anwohnern bleibt damit ein Umzug erspart. Gut so - nötig wäre jetzt aber eine klare Ansage von Betreiber RWE.

 Tagebau in Garzweiler (Archiv)

Tagebau in Garzweiler (Archiv)

Foto: IMAGO

Garzweiler spaltet seit Jahrzehnten NRW. Der Streit hat rot-grüne Koalitionen fast scheitern lassen, entzweit Industrie und Umweltschutz. Nun hat das Land Klarheit geschaffen: Garzweiler wird kleiner, 1400 Anwohner müssen nicht den Baggern weichen.

Eine gute Nachricht. Gewiss sind Tagebaue und Kraftwerke wichtige Arbeitgeber und RWE ist ein großer Steuerzahler in der Region. Doch ebenso ist klar, dass die Tage der klimafeindlichen Braunkohle gezählt sind. Daher hat das rheinische Revier ehrliche Ansagen verdient. Doch die lässt RWE erneut vermissen.

Starrköpfig hält man an der Ansage fest, man werde Garzweiler bis Mitte des Jahrhunderts betreiben. Niemals! Der Grund ist klar: Bei einem vorzeitigen Aus müsste RWE viel schneller Rückstellungen für das Braunkohle-Ende aufbauen - Geld, das der klamme Konzern nicht hat. Doch diese Vogel-Strauß-Taktik führt zu nichts.

Will der Konzern sich nicht - wie so oft in der letzten Zeit (Klimaschutz, Atomausstieg) - von der Politik überfahren lassen, sollte er offen sagen, wann Schluss ist. Mitarbeiter wie Anwohner haben Aufrichtigkeit verdient.

(anh)
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