G 7 enttäuscht

In der Bekämpfung der Flüchtlingskrise ist es beim G 7-Gipfel nicht gelungen, ein starkes Signal zu setzen. Das ist beklagenswert. Denn wer auf der Welt soll bei der Linderung dieses Dramas voranschreiten wenn nicht die wohlhabendsten Länder dieser Erde?

Dabei wäre es möglich gewesen, Selbstverpflichtungen zur Aufnahme von Flüchtlingskontingenten einzugehen und damit ein Zeichen der Solidarität zu setzen. Doch dazu war niemand bereit. Merkel will nicht mehr. Obama kann sich innenpolitisch nicht mehr durchsetzen. Hollande fürchtet Protest. Renzi macht sich einen schlanken Fuß, und Trudeau hat schon 25.000 aufgenommen. Die G 7 haben in dieser Frage auch nicht mehr Kraft als die zerstrittene EU.

Immerhin haben sich die Staats- und Regierungschefs intensiv der Bekämpfung von Fluchtursachen gewidmet. Doch als handfestes Ergebnis können sie nur einen gemeinsamen Kredit über 3,6 Milliarden Dollar vorlegen, der dem Irak zum Aufbau seiner Infrastruktur und damit zur wirtschaftlichen Stabilisierung zugutekommen soll. Das ist wenig.

(qua)
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